Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis)
Die Gewöhnliche Nachtkerze ist eine aus Nordamerika eingeführte Pflanze. Neben einigen anderen Arten, wie der Kleinblütigen Nachtkerze (Oenothera parviflora), ist sie in Deutschland mittlerweile etabliert. Sie neigt zu starker Bastardisierung.
Halbtrockenrasen, Wegränder, sandig-lehmige Böden, Trockenrasen, Sonne bis Halbschatten, Stilllegungsflächen, Ruinen, Steinbrüche, Unkrautfluren
Wuchsform - Habitus
Die Nachtkerze wächst aufrecht und weist nur selten Verzweigungen auf. An ihrem behaarten Stängel wachsen eiförmig-lanzettliche, bis zu 15 cm lange, gesägte oder ganzrandige Blätter.
Spross
Wuchshöhe: 60 cm bis 100 cm
Blüte
Die vierblättrigen, gelben Blüten stehen einzeln in den oberen Blattachseln. Sie werden bis zu 6 cm lang. Der viernarbige Griffel ragt fast bis zum Ende der Blütenblätter.
Blütenökologie / Bestäubungsökologie
Blütenform
Morphologie aus Sicht der Bestäubung
Pollenfarbe: | |||
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gelblich weiß |
Gifte und Wirkstoffe
Volksheilkundlich wurde das Kraut gegen Diarrhoe und als Blutreiningungsmittel verwendet. Das Öl wird auch heute noch als Vorsorge gegen Arteriosklerose und gegen Neurodermitis verwendet.
Besonderheiten
Oenothera stammt vom gr. oinotheris (eine Blume, deren Wurzel nach Wein riecht) ab. Biennis verweist auf die Zweijährigkeit. Die Pflanze wird Nachtkerze genannt, da sie erst abends ihre Blüten öffnet und von Nachtfalter, v.a. aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae) bestäubt wird. Ein Falter, der auch Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina) genannt wird, ist auf den Nektar der Nachtkerzengewächse spezialisiert. Der Nektargeruch, der die Falter anzieht, entfaltet sich erst am Abend bei geöffneten Blüten.
Die Gewöhnliche Nachtkerze ist in der Saatgutmischung "Veitshöchheimer Bienenweide" enthalten.